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Achillessehnenruptur
Für die schnellen Leser – Auf einen Blick
Eine gerissene Achillessehne sollte auf jeden Fall umgehend ärztlich behandelt werden. Je nach Alter des Patienten, sonstiger Erkrankungen und körperlichem Aktivitätsniveau wird entweder eine
- operative Rekonstruktion der Achillessehne oder
- eine konservative Behandlung
durchführen. Die Behandlung / Nachbehandlung nach der Operation ist in jedem Falle langwierig. Bis wieder volle Belastbarkeit der Achillessehne und gar Sportfähigkeit erreicht werden, vergehen in der Regel Wochen bis Monate.
Ausführliche Darstellung: Achillessehnenruptur
Die Achillessehne verbindet als stärkste Sehne des menschlichen Körpers die Wadenmuskulatur mit dem Fersenbein (Kalkaneus). Die Kraftübertragung ist für eine dynamische Fortbewegung unverzichtbar. Ist die Achillessehne gerissen, ist der Mensch noch in der Lage, sich gehend fortzubewegen, kann jedoch nicht mehr Laufen oder gar rennen.
Im Rahmen einer plötzlichen Überlastung der Sehne kann es zu einem Riss der Achillessehne kommen. Es handelt sich um eine häufige Sportverletzung. Ist die Achillessehne im Rahmen eines Verschleißes vorgeschädigt, können schon geringe Fehlbelastungen zu einer Ruptur führen.
Diagnostik
Gut zu erkennende Achillessehnenruptur
Zunächst muss geklärt werden, ob die Achillessehne teilweise oder vollständig gerissen ist und an welcher Stelle der Riss entstanden ist. Die klinische Untersuchung kann durch einen Ultraschall der Achillessehne ergänzt werden. In seltenen Fällen ist ein MRT der Achillessehne erforderlich. Nicht selten berichten Patienten von einem „knallenden Geräusch“ beim Unfall oder von der Empfindung „einen Tritt in die Wade erhalten zu haben“.
Bei der klinischen Untersuchung ist vor allem der Thompson-Test hilfreich. Dazu legt sich der verletzte Patient in Bauchlage auf eine Untersuchungsliege. Der Untersucher komprimiert die Wade und verursacht so eine Verkürzung der Muskulatur, die bei intakter Achillessehne zu einer Bewegung des Fußes führt. Beleibt die Bewegung des Fußes aus, lässt dies auf eine Unterbrechung / Ruptur der Achillessehne schließen. Die intakte und die verletzte Seite werden zur besseren Beurteilbarkeit miteinander verglichen.
Therapie
Eine Achillessehnenruptur sollte auf jeden Fall ärztlich behandelt werden. Andernfalls kann es zu einem erheblichen Funktionsdefizit des Fußes kommen, welches nur schwer wieder zu beheben ist.
Grundsätzlich bestehen die Möglichkeiten einer operativen Naht der gerissenen Achillessehne und einer nicht operativen (=konservativen) Behandlung. Für beide Behandlungsregime gibt es Argumente, weshalb keine allgemeine Empfehlung zugunsten oder gegen eine der genannten Optionen ausgesprochen werden kann.
Tendenziell ist eine operative Naht der Achillessehne eher für jüngere sportlich aktive Patienten die Behandlung der Wahl, während die konservative Behandlung offensichtliche Vorteile bei Patienten mit multiplen Vorerkrankungen und somit eingeschränkter Operationsfähigkeit hat.
Literatur
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