Akin-Osteotomie
Für die schnellen Leser – Auf einen Blick
Bei der Akin-Osteotomie handelt es sich um eine technisch relativ einfache Korrekturosteotomie des Grundglieds der Großzehe, die typischerweise als Ergänzung im Rahmen einer Hallux valgus Korrektur hinzugefügt wird. Die Osteosynthese wird meist durch eine Schraube durchgeführt. Die Akin-Osteotomie erlaubt eine sofortige Belastung des Fußes nach der OP.
Was ist eine Akin-Osteotomie?
Eine Akin-Osteotomie ist eine Durchtrennung und Korrektur des Grundglieds der Großzehe. Von O.F. Akin wurde 1925, die Kombination aus Korrekturosteotomie des Grundglieds der Großzehe mit Resektion der medialen Pseudoexostose des MFK1-Köpfchen und Kapselraffung des Großzehengrundgelenks zur Korrektur einer Hallux valgus Fehlstellung propagiert. Im weiteren Verlauf hat sich herausgestellt, dass die Ergebnisse leider nicht überzeugend waren, weshalb die genannte Kombination nicht mehr durchgeführt wurde.
Heute wird die Korrekturosteotomie des Grundglieds als Akin-Osteotomie bezeichnet.
Keilförmige Osteotomie des Grundglieds der Großzehe
Korrektur durch axiale Kompression. Fixierung durch eine Schrauben (oder einen (Gewinde)-K-Draht)
Wann ist eine Akin-Osteotomie erforderlich?
Die Akin-Osteotomie ist in der Regel eine Ergänzung zu den klassischen Korrekturverfahren in der Hallux valgus Chirurgie (Chevron-Osteotomie, Scarf-Osteotomie, Lapidus-Arthrodese).
Die Akin-Osteotomie ist in der Lage eine geringe Restfehlstellung der Großzehe nach Vervollständigung der Hallux valgus Korrektur zu erreichen. Die Akin-Osteotomie wird auf zu Korrektur eines Hallux valgus interphalangeus eingesetzt. Unter einem Hallux valgus interphalangeus wird eine Abweichung der Großzehe im Sinne eines Hallux valgus aufgrund einer anlagebedingten Fehlstellung der Großzehe selber bezeichnet.
Persistierende Fehlstellung der Großzehe nach einer Chevron-Osteotomie als Folge eines Hallux valgus interphalangeus
Zugehöriges Röntgenbild
Großzehengrundgelenk und Sesambeine exakt rezentriert. Aber Fehlstellung des Grundglieds = Basislinie (rot) und Längsachse (orange) stehen nicht senkrecht aufeinander
Operative Behandlung. Wie wird eine Akin Osteotomie durchgeführt?
Die Korrektur wird in der Regel mit einer oszillierenden Säge durchgeführt. Der Knochen des Grundglieds der Großzehe wird durchtrennt. Dabei wir ein Keil zur Korrektur entnommen.
Anschließend wird die Korrektur durch eine Schraube gesichert. Alternativ kann eine Faden-Cerclage oder Kompressionsklammer benutzt werden.
Proximale Akin-Osteotomie
Distale Akin-Osteotomie
Scarf-Osteotomie von MFK1 und Akin-Osteotomie der Großzehe (Osteosynthese mit einem Gewindekirschnerdraht)
Nachbehandlung nach OP
Nach einer Akin-Osteotomie ist der Fuß in aller Regel sofort voll belastbar. Die Nachbehandlung wird in der überwiegenden Zahl der Fälle durch die sonstigen Elemente der Korrektur bestimmt. (Scarf-Osteotomie, Lapidus-Arthrodese o.ä.)
Risiken und Komplikationen
Nach einer Akin-Osteotomie besteht ein sehr geringes Risiko einer unzureichenden Knochenheilung (Pseudarthrose). Auch ein Korrekturverlust ist prinzipiell möglich. In der Regel werden der Korrekturverlust oder eine eventuell zu beobachtende Überkorrektur nicht durch die Akin-Osteotomie sondern durch die übrigen Korrekturverfahren bestimmt (weichteilige Rezentrierung des Großzehengrundgelenks)
Fazit
Bei der Akin-Osteotomie handelt es sich um eine technisch relativ einfache Korrekturosteotomie des Grundglieds der Großzehe, die typischerweise als Ergänzung im Rahmen einer Hallux valgus Korrektur hinzugefügt wird. Die Osteosynthese wird meist durch eine Schraube durchgeführt. Die Akin-Osteotomie erlaubt eine sofortige Belastung des Fußes nach der OP.
Literatur
- Akin OF (1925) The treatment of hallux valgus: a new operative procedure and its results. Med Sentinel 33:678-679
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