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Subtalare Arthrodese
Subtalare Arthrodese
Für die schnellen Leser – Auf einen Blick
Eine Arthrodese (Versteifung) des Subtalargelenks ist eine etablierte Routineoperation bei fortgeschrittenem Verschleiß des Subtalargelenks. Nach einer Arthrodese kann der Fuß für ca. 6 Wochen nicht belastet werden. Danach ist eine normale Belastung in einem konventionellen Schuh möglich. Die funktionellen Endergebnisse sind in aller Regel sehr gut bis gut. Komplikationen relativ selten.
Was ist eine subtalare Arthrodese?
Eine subtalare Arthrodese ist eine Versteifung des Gelenks zwischen Sprungbein (Talus) und Fersenbein (Kalkaneus). Das Gelenk zwischen Talus und Kalkaneus wird auch als Subtalargelenk bezeichnet und ist ein Teilgelenk des unteren Sprunggelenks. Das Subtalargelenk ist an der Bewegung des unteren Sprunggelenks beteiligt.
Fußskelett seitlich: Sicht von der Außenseite
Rot: Subtalargelenk = Gelenk zwischen Sprungbein (Talus) und Fersenbein (Kalkaneus)
Seitliche Sicht auf das Fußskelett
Bei welchen Krankheitsbildern wird eine subtalare Arthrodese durchgeführt?
Versteifungen des Subtalargelenks werden teilweise als isolierter Eingriff, häufig jedoch in Kombination mit anderen Gelenkversteifungen des Rückfußes durchgeführt.
Gründe für eine isolierte Versteifung des Subtalargelenks sind:
- Arthrose (Verschleiß)
- Deformierung und/oder Verschleiß als Folge einer Kalkaneusfraktur (Bruch des Fersenbeins)
Typische Eingriffe, die mit einer subtalaren Arthrodese kombiniert werden sind:
- Double-Arthrodese = Talonaviculararthrodese in Kombination mit subtalarer Arthrodese
- Triple-Arthrodese = Talanaviculararthrodese plus subtalare Arthrodese plus Arthrodese Kalkaneokuboidgelenk
- TTC-Arthrodese (Tibio-Talo-Calcaneale-Arthrodese) = Arthrodese des oberen Sprunggelenks in Kombination mit Arthodese des Subtalargelenks
Die weiteren Ausführungen beziehen sich auf die isolierte Arthrodese des Subtalargelenks.
Der häufigste Grund für eine Arthrodese des Subtalargelenks ist eine Arthrose (Verschleiß), die nicht selten Folge als Folge eines Fersenbeinbruchs entsteht.
Welche Alternativen gibt es zur Operation?
Liegt ein Verschleiß des Subtalargelenks vor, kann versucht werden, die Beweglichkeit des Subtalargelenks durch einen Schuh einzuschränken und dadurch die Schmerzen bei Belastung zu vermindern. Das Subtalargelenk kann durch einen Schuh aber nur sehr unzureichend ruhiggestellt werden, weshalb die Beschwerden durch einen Schuh meistens zu unzureichend reduziert werden können.
Wie wird eine Arthrodese des Subtalargelenks durchgeführt?
Ziel einer Arthrodese ist es eine knöcherne Verbindung, in diesem Fall zwischen Talus (Sprungbein) und Kalkaneus (Fersenbein) herzustellen. Dazu muss der noch vorhandenen Gelenkknorpel vollständig entfernt werden. Die Gelenkflächen des Subtalargelenks können über einen Hautschnitt von der Außenseite des Fußes erreicht werden. Wir zusätzlich ein Knochenspan zur Rekonstruktion der Höhe des Rückfußes eingefügt, ist ein Zugang von hinten oft eine gute Alternative.
Seitliches Röntgenbild mit Arthrose des Subtalargelenks.
Seitliches Röntgenbild nach Arthrodese (Versteifung) des Subtalargelenks (Gelenk zwischen Sprungbein und Fersenbein)
Seitliches Röntgenbild nach Double-Arthrodese (Versteifung des Subtalargelenks und Versteifung des Talo-Navicular-Gelenks)
Seitliches Röntgenbild nach Double-Arthrodese (Talo-Navicular-Arthrodese plus subtalare Arthrodese), wobei die subtalare Arthrodese als Interpositionsarthrodese mit Einfügen eines Beckenkammspans durchgeführt wurde.
Röntgenbild nach Double-Arthrodese (in dieser Projektion ist nur die Versteifung des Talo-Navicular-Gelenks im Röntgenbild erkennbar)
Wie ist die Nachbehandlung nach einer Arthrodese des Subtalargelenks?
Nach einer Arthrodese des Subtalargelenks kann der Fuß für 6 Wochen nicht belastet werden. Direkt nach der Operation wird ein Softcast-Verband angelegt. Der Patienten lernt an Gehstützen zu laufen. Nach 5 -7-Tagen wird der erste Verbandswechsel durchgeführt. Danach erfolgt die weitere Mobilisation an zwei Unterarmgehstützen in einer Vacoped-Orthese. IN der Vacoped-Orthese ist eine Teilbelastung von 20 kg erlaubt. Dies bedeutet, dass der Fuß / das Bein sein eigenes Gewicht tragen kann.
Der Patient / Patientin kann ohne Gehstützen stehen, belastet das nicht operierte Bein, wogegen der Fuß das Gewicht des operierten Beins / Fußes trägt. Beim Voranschreiten / Gehen sind allerdings immer 2 Gehstützen erforderlich! Während dieser Zeit ist auch eine Thromboseprophylaxe erforderlich. Der stationäre Krankenhausaufenthalt dauert ca. 5-7- Tage. Eine Entlassung ist möglich, wenn der Patient sich den Gebrauch von Gehstützen erlernt hat und auf eine adäquate Schmerzmedikation eingestellt ist.
6 Wochen nach der Operation wird die Heilung des Knochens durch ein Röntgenbild überprüft. Ist auf der Röntgenaufnahme eine adäquate Stellung und Heilung des Kochens erkennbar, darf der Fuß anschließend belastet werden. Auch in einem konventionellen Schuh.
Ruhigstellung des operierten Fußes in einem Softcast für die ersten 5 Tage nach der Operation
Danach Wechsel auf eine Vacoped-Orthese.
Welche Ergebnisse sind nach einer Arthrodese des Subtalargelenks zu erwarten?
Nach einer Arthrodese (Versteifung) des Subtalargelenks ist der Fuß in aller Regel uneingeschränkt in einem normalen Schuh belastbar. Das Gangbild ist nicht verändert, die Umwendbeweglichkeit des Fußes im unteren Sprunggelenk geringgradig eingeschränkt, was von den Patienten selten als störend empfunden wird. Die funktionellen Endergebnisse nach subtalarer Arthrodese sind in aller Regel gut bis sehr gut.
Mögliche Komplikationen nach Arthrodese des Subtalargelenks
Frühe Komplikationen:
Wundinfekt / Wundheilungsstörung
Bei geplanten Eingriffen des Bewegungsapparats muss pauschal mit einer Häufigkeit an Wundinfektion von ca. 2% gerechnet werden.
Thrombose / Embolie
Prinzipiell kann es nach einer Operation des Fußes und während der anschließenden Ruhigstellung im Softcast oder in der Vacoped-Orthese zu einer Thrombose kommen. Eine Thrombose kann im ungünstigsten Fall zu einer Lungenembolie führen. Die Thrombose kann durch eine medikamentöse Behandlung effektiv vermieden werden. Die Vermeidung einer Thrombose muss nach einer Operation konsequent durch eine medikamentöse Behandlung vermieden werden.
Späte Komplikationen:
Unzureichende knöcherne Heilung
Leider kann es trotz sorgfältiger Operation und konsequenter Nachbehandlung zu einer unzureichenden Heilung des Knochens kommen. Im medizinischen Sprachgebrauch spricht man von einer Pseudarthrose. Nach einer Arthrodese des Subtalargelenks ist in 5-10% der Fälle mit einer Pseudarthrosenbildung zu rechnen. Nicht alle Patienten mit einer Pseudarthrose /unzureichenden knöchernen Heilung habe Beschwerden. Liegen Beschwerden vor, ist eine erneute Versteifungsoperation in Erwägung zu ziehen, die das Problem meistens lösen kann.
Störende Schrauben
In seltenen Fälle werden die zur Stabilisierung eingebrachten Schrauben als störend empfunden. Hier ist sorgfältig zwischen Problemen durch eine Pseudarthrose und wirklicher Probleme durch eventuell vorstehende Schrauben zu unterscheiden. Eine Entfernung der Schrauben ist in aller Regel problemlos möglich. Da der Knochen bereits geheilt ist, sind die Schrauben nicht mehr erforderlich. Der Fuß kann nach einer Entfernung der Schrauben sofort belastet werden.
Fazit
Eine Arthrodese (Versteifung) des Subtalargelenks ist eine etablierte Routineoperation bei fortgeschrittenem Verschleiß des Subtalargelenks. Nach einer Arthrodese kann der Fuß für ca. 6 Wochen nicht belastet werden. Danach ist eine normale Belastung in einem konventionellen Schuh möglich. Die funktionellen Endergebnisse sind in aller Regel sehr gut bis gut. Komplikationen relativ selten.
Literatur
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